Eigentlich hätte die Tage endlich wieder ein neuer Beitrag erscheinen sollen. So einer mit vielen Wörtern und so. Jetzt gerade bin ich in eine emotionale Schieflage gerutscht. Schräg drauf gekommen. Wegen nichts. Dieses Nichts war lediglich die Botschaft einer Freundin, dass es heute für sie besser wäre zum Treffen als morgen. Dabei wäre morgen entspannter, weil so viel werden wir nicht voneinander haben, weil sie heute bis spät arbeitet und morgen früh wieder ran muss. Mein kleines böses Gehirn hat dann wieder ein Szenario abgespielt, das jeder Grundlage entbehrt:

Aha. Warum morgen nicht? Hat sie da schon was Besseres vor? Ist sie heimlich verabredet?

Undsoweiterundsofort. Dafür hasse ich mich gerade wieder. Für die Skepsis. Das Auftauchen der unberechtigten Verlustangst. Vor Betrug, den es nicht geben kann, denn schließlich ist das eine freundschaftliche und keine partnerschaftliche Beziehung. Ich bin krank. Das ist krank. Es lässt mich nicht mehr klar denken. Da taucht eine Verletzung von vor über 16 Jahren auf, die im Hier und Heute nichts zu suchen hat. Doch sie ist da. Und am liebsten würde ich dann für heute absagen. Mich dem nicht aussetzen. Zum anderen lässt es mich nicht in die Versuchung geraten, neugierig nachzufragen, was den morgen ist, und dann einen Satz wie »Du nervst« zu ernten.

Stattdessen versuche ich, mir selbst ein bisschen gut zuzureden. Wenn das mal klappt …