So. Am Wochenende ist ein Beitrag nicht veröffentlicht worden. Er hätte vor Selbstmitleid nur so getrieft. Wie tief unten ein Tag bereits beginnen kann, obwohl eigentlich nichts passiert ist. Und wie schwer es doch ist, die Contenance zu behalten oder wiederherzustellen. Ich musste mich verschiedener Skills bedienen, und ein alter hat sich geradezu aufgedrängt: der komatöse Vermeidungsschlaf.

Bullshit. Nachdem ich heute Morgen schon wieder mit bad vibrations aufgewacht bin, musste ich mir mein Mantra der vergangenen Wochen und ein neues von gestern Abend wieder vor Augen führen: Es mag zwar schwierig erscheinen, doch es ist möglich. Es ist möglich, diese riesige Blase von mir zu trennen, sie einfach sein zu lassen. Auch wenn mir das nicht so oft gelingt, so konnte ich gestern Abend einen anderen Blickwinkel auf mich selbst einnehmen. Der war ein wenig ernüchternd. Denn anders betrachtet erwecke ich noch immer viel zu oft den Eindruck einer verliebten, liebeskranken Idiotin. All mein Handeln, Denken und Sagen spricht eine andere Sprache, als ich bisher dachte.

So kam es, dass ich vorhin nach etwa einer halben Stunde des Wachseins wütend auf mich selbst wurde und hart mit mir selbst ins Gericht ging. Manche Dinge lassen sich einfach nicht schön ausdrücken, beschreiben oder frisieren. Da muss man dann selbst wirklich ehrlich zu sich sein und sagen: Ich habe keinen Bock mehr, mir von meinen Gefühlen auf der Nase herumtanzen zu lassen!!! Die Kombination aus Wut und Angst fühlt sich immer noch besser an als die aus Wut und Traurigkeit. In der Folge habe ich direkt das Genre in meinem Musikplayer gewechselt. Von traurig, melancholischem Deep House auf ein Spektrum des Metal. Geil.

Nichtsdestotrotz verlangt mein aktuelles Befinden mehr als diese Maßnahme. Ich stehe früher auf, damit ich etwas in der Wohnung tun kann und ein wenig das Gefühl von Ordnung bekomme. Außerdem habe ich jetzt immer zwei Skills dabei: einen alten Kronkorken und japanisches Heilöl. Letzteres wird jetzt mal in die Nase geschmiert, um ein brennendes sowie erfrischendes Gefühl zu bekommen.

An alle negativen Gefühle in mir: Mittelfinger!